Über 2000 UPS PaketShops in ganz Deutschland

Immer mehr Warenlieferungen durch Online-Bestellungen erfordern ein wirksames Auslieferungssystem, für das die klassischen Haustür-Zustellungen mit Fahrzeugen nicht mehr ausreichen. Denn oftmals stehen die Zusteller vor verschlossener Tür, und der logistische Aufwand durch Rückstellung sowie Lagerung der Pakete erhöht sich. UPS sucht deswegen in Deutschland zunehmend Vertragspartner, die das Geschäft der Warenauslieferung und die Annahme von Paketen übernehmen.

Einzelhändler mit langen Öffnungszeiten präferiert

Paketshops sind gewöhnlich kleine Einzelhändler, wie Kioske und Tankstellen, die oftmals bis 20 Uhr geöffnet haben und sich in unmittelbarer Nähe der Kunden befinden. Kunden erhalten von UPS eine InfoNotice zum Shop, in dem das Paket bis zu 10 Tage aufbewahrt wird. Zudem kann bereits während des Bestellvorgangs bei einem geeigneten Online-Händler der UPS Paketshop als Zieladresse ausgewählt werden. Sämtliche UPS Paketshops können bei uns gefunden werden.

UPS Paketshops dienen auch dem Versenden von Paketen

Laut UPS befürworten 60 Prozent der befragten Online-Kunden die Abholung ihrer Bestellungen in einem Paketshop. Ebenfalls können Kunden über diese Zwischenhändler Pakete durch UPS versenden lassen. Dies gilt vor allem für Retoursendungen, welche einen nicht unerheblichen Anteil im Online-Handel ausmachen. Eine direkte Bezahlung der Versandkosten ist in den Paketshops nicht möglich, sondern erfolgt auf der Website von UPS. Die Abgabe von Paketen darf 20 kg sowie eine Länge von 70 cm nicht überschreiten.

UPS verspricht Betreibern Laufkundschaft

Bereits seit 2013 baut UPS ein Netzwerk von geplant bis zu 4.500 Paketshops in Deutschland auf. Auf der Internetseite des Unternehmens, die sich an potenzielle Dienstleister wendet, wirbt UPS mit lukrativen Vorteilen. So wird neben einer Pauschale pro Paket auch ein höherer Umsatz durch Neukundengewinnung und "Spontankäufe" versprochen. Denn 70 Prozent der Kunden würden sich zum ersten Mal in den Paketshop begeben und dort auch andere Dinge einkaufen. Diesen Nebeneffekt nutzten einst Tankstellen, indem sie ihr Sortiment von Kraftstoff auf Getränke, Lottoscheine und Snacks erweiterten. UPS unterstützt Händler mit einem zweistündigen Training und stellt einen Handheld-Scanner zur Verfügung.

Hart umkämpfter Markt

Paketshops werden neben United Parcel Service (UPS) auch von Deutsche Post (DHL), Dynamic Parcel Distribution (DPD), Hermes Versand und General Logistics Systems (GLS) in Deutschland betrieben. Der Gesamtmarkt wird Ende 2014 auf 75.000 Paketshops geschätzt, wobei zwei Drittel (ca. 50.000) von Deutsche Post (DHL) betrieben werden sollen. Hermes betreibt laut eigenen Angaben im August 2014 14.000 Shops. UPS spielt mit ca. 3.000 aktuellen Shops in der Liga von DPD (5.000) und GLS (5.000). Der Anteil des Online-Handels soll sich nach Aussagen führender Vertreter der Logistikbranche in den kommenden zehn Jahren von derzeit zehn Prozent des deutschen Einzelhandelsgeschäfts auf 20 Prozent verdoppeln. Dieser Wachstumsmarkt führt zu einer einzigartigen Konkurrenzsituation beim Kampf um neue Paketshops. Zusätzliche Arbeitsplätze werden durch Paketshops wohl nicht geschaffen, da bereits bestehende Infrastruktur genutzt wird.

Der "Tante Emma Laden" lebt

Interessierte Gewerbetreibende mit der Möglichkeit zum Aufbau eines UPS Paketshops können sich über das sogenannte Kiala-Portal bei UPS als Kandidat bewerben. Der Bewerbungsbogen enthält neben Adresse, Geschäftstyp und akzeptierten Zahlungsmitteln auch die genauen Öffnungszeiten der zukünftigen Abholstation. Die Größe des Stauraums wird von UPS nicht abgefragt. Alles in allem dürfte sich mit UPS als zusätzlichem Anbieter von Paketshops die Situation für kleine Ladengeschäfte durchaus verbessern, insbesondere durch den Zugewinn an Laufkundschaft. Der viel beschworene Tod des "Tante Emma Ladens" wird also gerade im Zeitalter des Internets und Online-Handels durch die Notwendigkeit von realer Abholung der bestellten Waren einmal mehr verhindert.

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