Neuer UPS-Service My Choice startet in Europa

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Probleme bei der Postzustellung

In Zeiten, in denen Textnachrichten per Mausklick sekundenschnell um die Welt verschickt werden können, in der man die gewöhnliche Post aufgrund ihrer längeren Dauer längst leicht despektierlich als „Snailmail“ tituliert, als lahme Schneckenpost nämlich, in diesen Zeiten mag man sich darüber wundern, dass der Versand von Paketen oder kleineren Päckchen noch immer tagelang, mitunter sogar wochenlang, dauert. Besonders ärgerlich wird es für den Empfänger, wenn er entweder über das Abschicken eines Paketes an ihn gar nicht informiert wurde oder er aus terminlichen Gründen zum Zeitpunkt des Eintreffens nicht vor Ort sein kann. Glücklich kann sich dann schätzen, wer über hilfsbereite Nachbarn verfügt, die die Sendung entgegen nehmen. Häufig ist dem nicht so, und der Empfänger muss daher zur nächsten Postfiliale eilen, sich dort in einer der Warteschlangen einreihen, um seine Lieferung schließlich auch zu erhalten.

Eine stets zeitraubende Unternehmung, auf die man liebend gerne verzichten könnte. Wer beispielsweise aus beruflichen Gründen länger verreist ist, dem widerfährt womöglich noch Schlimmeres. Hat er nicht rechtzeitig eine Person mit einer Vollmacht ausgestattet, um stellvertretend für ihn die Post in Empfang nehmen zu dürfen, wird die Sendung automatisch nach einer definierten Wartezeit zurück an den Adressaten geschickt. Gegebenenfalls bedeutet dies für den ursprünglichen Empfänger, die Kosten für den erneuten Versand übernehmen zu müssen.

Es verwundert also nicht weiter, dass sich die ursprünglich recht geringe Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes mit jedem erneuten Hin-und-Her entsprechend vergrößert. Daher kann man die Bemühungen der verschiedenen Dienstleister, durch moderne Innovationen den Postversand schneller und sicherer zu gestalten, nur begrüßen. Ein weltweit bekannter Versanddienst ist UPS (United Parcel Service of America). Jeder kennt die auffällig braunen Lieferwagen, die schon lange zum Standard-Equipment des Unternehmens gehören. Zur Zeit der Firmenumbenennung in UPS vor 95 Jahren symbolisierte die ungewöhnliche Farbe Luxus und hohe Qualität. UPS hatte sich nämlich bei der Wahl seines heute charakteristischen Brauntones durch die Färbung der sogenannten Pullmannwagen der nordamerikanischen Eisenbahn inspirieren lassen. So, wie diese Salonwagen für Komfort, Stil und Zuverlässigkeit standen, will USP auch heute noch als Dienstleister im Bereich des Paketversandes wahrgenommen werden. Man wünscht sich daher zufriedene Kunden, die ihre Sendungen so unkompliziert und schnell wie möglich in Empfang nehmen können. Dabei setzt man, wie zu erwarten, auf die modernen Medien.

My Choice-Service von UPS

ups my choice homepage

UPS My Choice Homepage

Mobile Telefone sind heute allgegenwärtig. Sie verbinden die Menschen nicht nur mit dem Internet, sondern dienen längst auch als Zahlmittel oder Navigationssystem. Sogenannte Apps repräsentieren dabei die notwendige Anwendungssoftware, die meist speziell für die Betriebssysteme von mobilen Geräten entwickelt wurde. Ohne sie wären Anwendungen auf Handy oder Tablet-Computern nicht funktionsfähig. Über 1000 Apps kann man heutzutage bequem über Online-Portale, oft kostenlos, herunterladen. Eine davon ist eine Neuentwicklung des Logistikunternehmens UPS und heißt „My Choice“. Sie dient dazu, dem Empfänger einer Postsendung möglichst keinen zusätzlichen organisatorischen Aufwand mehr zumuten zu müssen, ein wichtiges Anliegen für einen Dienstleister, der weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft. Zufriedene Kunden sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens, um in der freien Markwirtschaft bestehen zu können. Sich allein auf den ehrwürdigen Ruf zu verlassen, den man als Konzern gegebenenfalls vorweisen kann, ist nicht zeitgemäß und vollkommen unzureichend.

My Choice und die dazugehörige Internetseite http://www.ups.com/content/de/de/tracking/ups_mychoice.html sollen den Empfängern von Sendungen die Freiheit ermöglichen, selbst festlegen zu können, wann diese zugestellt wird und wohin sie überhaupt zu liefern ist. Es steht den Kunden also nach Belieben frei, die Lieferadresse zu ändern oder den Lieferzeitpunkt nach Bedarf hinauszuzögern. Der praktische Service soll in Europa ab Oktober 2014 verfügbar sein. Dabei liegt der Nutzen dieser Innovation keineswegs ausschließlich beim Kunden. Denn selbstverständlich ist mit dieser neuen, stark zielgerichteten Zustellung auch eine Zeitersparnis beim Lieferunternehmen verbunden, denn die Fachleute von UPS wissen genau, dass die letzten Kilometer einer Sendung, die bis vor die Haustür des Kunden führen, die teuersten sind. Die Unternehmensberatung A. T. Kearney hat dies sogar noch konkreter untersucht und gibt das Kostenverhältnis dieses letzten Weges in Relation zur vorausgegangenen Transportstrecke mit 50 Prozent an.

Da also auch ein großer Konzern wie UPS wirtschaftlich verantwortungsvoll handeln muss, werden mit dem My Choice-Service zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Kundenzufriedenheit soll erhöht werden, gleichzeitig strebt man aber auch die Senkung der Transportkosten an. Doch UPS möchte sich nicht auf der Innovation seiner neuen App ausruhen, sondern plant zugleich weitere Verbesserungen seiner Logistik im Segment des Versands von Lieferungen. So soll künftig eine größere Anzahl an Paketshops den Kunden den Weg zum Erhalt ihrer Sendung verkürzen und dadurch erleichtern. Bei der Einführung von My Choice in Europa konnte UPS bereits auf positive Erfahrungen in den USA zurückblicken, wo die innovative Dienstleistung schon seit drei Jahren angeboten wird. So haben sich dort immerhin 10 Millionen Menschen registriert, um die App nutzen zu können, was zu einer Senkung der Anzahl an Anläufen führte, die notwendig waren, um eine Lieferung erfolgreich zuzustellen. Von immerhin 30 Prozentpunkten Verbesserung ist hierbei die Rede.

Verhalten der Mitbewerber

Auch die DHL hat Aufwand betrieben, um die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Zustellung von Lieferungen zu gewährleisten. So hat sie schon vor einigen Jahren Packstationen eingerichtet, die aus Schließfächern bestehen, zu denen zu jeder Tageszeit Zugang besteht. Wer sein Paket oder Päckchen abholen möchte, scannt einfach den Code seines Abholscheines ein, muss anschließend am Computermonitor seine virtuelle Unterschrift hinterlassen, und schon öffnet sich von selbst das Schließfach mit der darin befindlichen Sendung. Neu ist allerdings die Einführung einer Paketbox, die erst seit diesem Jahr über die Deutsche Post erhältlich ist. Sie kann bequem irgendwo vor dem Haus, zum Beispiel im Vorgarten, aufgestellt werden, ist jedoch bislang ausschließlich für Lieferungen durch das deutsche Post-Unternehmen zugänglich. Mitbewerber wie UPS und DPD beabsichtigen jedoch, ab kommendem Jahr ebenfalls eine solche Box auf den Markt zu bringen, die dann allerdings auch für konkurrierende Unternehmen nutzbar sein soll.